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Rezension zu „Der Menschenmacher“ von Cody McFadyen


Drei Kinder, aufgewachsen bei einem Psychopathen, herangezogen, um zum Übermenschen zu werden. Eine Organisation, die Kindern helfen will und hart gegen Kinderprostitution vorgeht - nicht immer legal. Ein Feind, der plötzlich auf den Plan tritt und ein undurchschaubares Spiel zu spielen scheint. Ein Spiel, dem man nicht entkommen kann, das sie spielen müssen, um zu bewahren, was sie lieben.

David, Allison und Charlie überlebten die Hölle. Das macht sie zu interessanten Figuren, deren Lebensweg fesseln könnten. Und das tun sie auch - zumindest die erste Hälfte des Buches lang. Vor allem auf David liegt der Fokus. Er bei seiner Mutter, wie sie in ärmlichen Verhältnissen leben, aber voller Liebe und Hoffnung. Umso stärker der Kontrast, als er zu Bob kommt. 
Über Allison und Charlie erfährt man weniger von ihrer Kindheit, dafür aber, wie sie sich entwickelt haben, nachdem sie ihren Ziehvater entkamen. Beide Schicksale könnten unterschiedlicher nicht sein, aber umso faszinierender ist es, darüber zu lesen.

Ihre Geschichten nehmen ziemlich die erste Hälfte des Buches ein, danach tritt der unbekannte Böse auf den Plan und danach könnte es eigentlich genauso spannend weiter gehen. Doch verschiedene Dinge stören den Lesefluss und haben zumindest bei mir verhindert, dass die Spannung bis zum Schluss bleibt: Viel zu oft wird die Erzählung durch Rückblenden unterbrochen. Rückblenden, die wohl manche Gefühle besser erklären sollten, doch an diesem Punkt einfach nur stören. Dazu sind das nicht kurze Einschübe, sondern ziehen sich teilweise über viele Seiten. Ein weiterer Störfaktor sind, gerade zum Schluss, die ewig langen Monologe, die beinahe einer Rückblende gleich kommen. Das ist mühsam und verleitet leider dazu, es einfach zu überspringen, um endlich zu erfahren, wie es aus geht. 

Fazit: Obwohl die Charaktere wahnsinnig interessant sind und die erste Hälfte vielversprechend ist, kann das Buch die Spannung nicht aufrecht erhalten und es ist sehr mühsam, um bis zum Schluss durch zu halten. 

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