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Rezension zu „Die Grimm-Chroniken - Asche, Schnee und Blut“ von Maya Shepherd

„Wenn ihr scheitert, wird es keinen Ort mehr geben, den ihr Zuhause nennen könntet. Wenn ihr scheitert, wird die Welt untergehen.“ 


Eine Nacht in einem Lebkuchenhaus ist nicht unter allen Umständen ein Traum. Noch können sich die drei einreden, dass alles nur Unfug ist, vielleicht ein ausgeklügelter Streich. Wenn die Sonne aufgeht, wollen sie das Dorf verlassen und nach Hause zurückkehren. Doch was ist auf der Burg? Maggy ist es, die darauf besteht, wenigstens einen Blick dorthin zu werfen, immerhin ermutigt sie auch noch Rumpelstein und die Königin sollte doch auf sie warten. 

Mit dieser Entscheidung änder sich alles, denn mit einem Schlag können die drei nicht mehr so tun, als wäre alles wie immer, als wäre alles nur Trug und Einbildung. Und was ist mit Will, wie passt er in diese Welt von Sagen und Mythen? Was lauert in den Träumen auf ihn? 

„Asche, Schnee und Blut. Schwarz, Weiß und Rot. Zu dieser Zeit hatte ich noch nicht gewusst, dass dies die drei Farben waren, aus denen ganze Welten geschaffen wurden.“ 

Zeitgleich erzählt auch Mary ihre Geschichte. Welches Geheimnis birgt der Mann, der da wie ein geheimnisvoller Ritter in ihr Leben tritt? Wie viel Magie enthält diese Welt, wieviel verbirgt sich vor den Augen und was wird die Apfelprinzessin noch erleben? 

Unglaublich schön verstrickt die Autorin Realität und Fantasie miteinander. Die Grenzen sind so schmal, die Geschichten so fein verwebt, dass es bald verschwimmt und man fast meinen möchte, alles ist real. Dass die Figuren sich so dreidimensional und plastisch ausmachen und sich durch eine beinahe greifbare Welt bewegen, trägt zu diesem Eindruck bei. 


Mir gefällt sehr gut, wie viele Mythen, Legenden und Märchen hier verwoben werden und wunderbar zusammenpassen. Das sorgt für einen regelrechten WOW-Effekt, wenn ein neues Detail bekannt wird, ohne dass es aus der Geschichte reißt, denn die Frage, ob das funktionieren kann, stellt sich gar nicht, so selbstverständlich fügt sich alles zusammen. 

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